70 Jahre AOB – Erinnerungen von Hildegard Wieland

Erinnerungen der letzten noch lebenden Gründungsmitglieder

In der letzten Artikel unserer Jubiläumsreihe lasen Sie das Interview mit Heiner Hezinger. Auch Hildegard Wieland war damals Gründungsmitglied.

Wie war das damals – 1951
Hildegard: Mit 10 Jahren war ich damals die Jüngste im Orchester. Ich habe mit der Ziehorgel angefangen. Zuerst bei Fräulein Dillenz. Der Otto (Ziegler, Gründer und 1. Vorsitzender, AdR) hat dann gesagt, dass auch meine Cousinen und Basen ins Orchester müssen. Die haben aber rasch wieder aufgehört. Denn als 1955 Heinz Kolasa als Dirigent kam, mussten alle auf Akkordeon umlernen. Aber meine Cousine spielt mit 80 immer noch im Altenheim in Wendlingen auf. Wir haben früher auch viel zusammen im Duo gespielt.

Wann hast Du mit dem Akkordeon aufgehört?
Hildegard: Ich spiele heute noch. Für mich zu Hause. Einige Sachen kann ich noch auswendig wie z.B. „Die Fischerin vom Bodensee“ oder „Capri-Fischer“. Ich habe auch ganz lange auf Geburtstagen gespielt. Und bis vor drei Jahren im Heim hier in Baltemore. Da wurde jedes Mal viel gesungen. Das Orchester und Musik machen war mir immer das Wichtigste.

Was hat sich in der Zeit verändert?
Im Saal vom „Rössle“ haben wir unsere ersten Auftritte gehabt. Den gibt es nicht mehr. Dann haben wir in der Halle gespielt wo heute die Waldsiedlung ist. Auch die Halle gibt es nicht mehr. Und das Orchester ist immer weiter gewachsen. So viele sind es, alt und jung. Das Orchester fehlt mir sehr. Wenn ich zum Zuhören in die Probe gehe, muss ich weinen. Es gibt so viele Erinnerungen. Und es geht weiter. Ein Sohn und eine Enkelin spielen heute im Orchester.

Hast Du besonders schöne Erinnerungen?
Hildegard: 1962 hat das Ensemble mit Heinz und Irene Kolasa, Eberhard „Ebbe“ Strobel, Ingrid Schäfer und Helga Kistenfeger auf unserer Hochzeit gespielt. Das weiß ich noch sehr gut. Mein Highlight war die „Diebische Elster“. Da gab es dann eine Solostelle, die durfte ich spielen. Und das obwohl ich in der 4. Stimme gespielt habe, immer. Die Melodie kann ich heute noch singen. Toll war mein letztes Konzert 2014 in der Liederhalle. Und dass das Orchester 2016 in Innsbruck nochmal Weltmeister geworden ist.

Das AOB dankt Dir von Herzen und wünscht Dir, dass Du noch lange Freude am Akkordeon hast.

Fotos:
Portrait 1954
Orchester 1957 Gemeindehaus
Liederhalle 2014 „P&B“

Veröffentlicht in 2021.

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