Thomas Bauer und das Akkordeon-Orchester Baltmannsweiler

1987 landete Thomas Bauer in Baltmannsweiler. Ein Glücksfall für beide Seiten, denn gemeinsam sind er und das Akkordeon-Orchester Baltmannsweiler erfolgreich, was zahlreiche Wettbewerbsteilnahmen, gelungene Konzerte und CD-Aufnahmen belegen. Insbesondere profitieren Orchester und Publikum von seinem interpretatorischen Gespür, seinem hohen Maß an Geduld und seiner unbändigen Schaffenskraft. 

Vier Fragen an Thomas Bauer 

Wie war dein Anfang beim AOB 1987? 

Mir war bekannt, dass Baltmannsweiler ein sehr renommiertes Orchester ist – worauf ich mich mit dem Engagement einlasse, habe ich aber nicht gewusst. Ich war so naiv, mir keine Sorgen zu machen. Und das war auch gut so. Die damaligen Spieler haben es mir leicht gemacht und mitgezogen.

Auch heute bin ich total froh, wie alles gekommen ist und dass ich hier gelandet bin und immer noch hier sein darf. Ich fühle mich gut aufgehoben, richtig daheim. Obwohl ich inzwischen auch mit anderen Orchestern mit großem Potenzial arbeite, ist in meiner Woche der Freitag der wichtigste Moment für mich – so war es am Anfang und so ist es geblieben. ….

Was war seither das musikalische Highlight für dich? 

Eigentlich ist jedes Konzert ein Highlight – das eine mehr, das andere weniger. Die ganz großen Projekte, die der Herbert organisiert hat – so etwas wie Carmina Burana – das war super. Auch für mich: Wann kannst du als Akkordeonorchester-Dirigent schon so große Projekte mit Chor und Solosängern machen? Die Bilder einer Ausstellung waren ebenfalls eine gute Sache – vor allem beim Festkonzert in Innsbruck.

Auch das negative Highlight steht für mich fest: Das war als wir mit Charathomba in Innsbruck so eine aufs Auge gekriegt haben und in der Notengebung ins zweite Prädikat gerutscht sind. So extrem hatten wir es nicht erwartet. Das hatte das Orchester nicht verdient und ich auch nicht. … 

Was steht musikalisch als nächstes an?

Gerade bin ich dran, Stücke und Originalmusik aus einem anderen Wirkungskreis zu finden: Serbien, Kroatien, Weißrussland, Russland.

Ansonsten wird sich nicht viel ändern: Wir werden an der Originalmusik dranbleiben, dann wie immer auch Diebstahl in den anderen Sparten betreiben und weiterhin mit Solisten und anderen Instrumenten arbeiten. Vielleicht werden wir wieder einmal ein Stück mit Chor oder mit einem Solo-Sänger machen, also irgendwelche Orchesterlieder, das haben wir noch nie gemacht.

Welche Besetzung bevorzugst du für das Orchester?

Mir ist wichtig, dass wir einen farbenreichen Orchesterklang haben. Optimal finde ich , wenn das Klavier oder E-Piano besetzt ist, dann zwei oder drei Elektronien und zu dritt oder viert am Schlagzeug. So wird’s einfach ein bisschen bunter.