Thomas Bauer hat die letzten Monate genutzt und einige neue Werke bearbeitet. Zwei davon wurden am vergangenen Freitag virtuell vorgestellt und geprobt. Die Noten hatten sich die SpielerInnen zuvor aus der Orchester-Cloud herunter geladen und ausgedruckt.
Als erstes stand der 2. Satz „Scherzo“ aus der Sinfonie Nr. 1, Es-Dur, Opus 28, von Max Bruch (1838-1920) auf dem Programm. Wie schon oft, gab Thomas Bauer erst eine Einführung zum Werk und Komponisten. Dies erleichtert den Zugang und schärft das Verständnis für die Interpretation. Max Bruch ist weltbekannt für sein 1. Violinkonzert, g-Moll, Opus 26. Obwohl Zeitgenosse von progressiven Komponisten wie Ri1809-1847) hören. Insbesondere aus dem „Sommernachtstraum“, so Thomas Bauer. Gemeinsam hörte man sich den 2. Satz an. Michael Nille teilte den Bildschirm mit den Spielern daheim und jeder konnte den Notensatz verfolgen. Erst im langsamen Tempo, dann immer schneller und schneller wurde abschnittweise geprobt. Bei ausgeschalteten Mikrofonen konnte jede/r zu Hause mitspielen.
Danach stand der 2. Satz „Andante con moto“ aus der Sinfonie Nr. 5, c-Moll, Opus 67, von Ludwig van Beethoven (1770-1827) auf dem Programm. Zur „Schicksals-Sinfonie“ wusste Thomas Bauer lehrreiches zu berichten. Natürlich erkennt jeder Musikinteressierte dieses Meisterwerk an den ersten vier Tönen: ta-ta-ta-taaaaaaaa. Der bearbeitete 2. Satz ist besonders ausschweifend und in der seltenen Tonart As-Dur geschrieben. Das Thema, die drei Variationen und die abschließende Coda leben vom langsam fließenden freien Tempo. Welches Grundtempo Thomas Bauer wählen wird, bleibt abzuwarten. Denn seit Jahrzehnten ist die Frage nicht geklärt, auf welcher Basis Beethoven seine Partiturangaben gemacht hat. Zum Abschluss dieser ungewöhnlichen Probe spielte Michael Nille eine Beethoven-Aufnahme ein.
Wir alle hoffen, bald gemeinsam real proben zu dürfen. Um Sie dann endlich wieder mit Konzerten zu begeistern.