Besser kann man diesen gelungenen Abend in der Aegidius-Kirche mit dem Jugendensemble (JEB) des Akkordeon-Orchesters Baltmannsweiler e.V. (AOB) unter der Leitung von Christine Fischer Fahs wohl kaum beschreiben. Das JEB spielte zu Gunsten der Kirchensanierung. Im Anschluss waren alle Besucher zum gemeinsamen Vesper im Gemeindehaus geladen.
Aus der Stille eröffnete Leni Taxis mit einer „Träumerei“ den Abend. Uneinsehbar, von der Empore aus, suchten sich zarte Töne Raum im Kirchenschiff und öffneten die Sinne der Zuhörerinnen und Zuhörer in der fast voll besetzten Kirche. Auf der Klaviatur der Gefühle ging es dann mit einem begeisternden Gospel-Medley, gespielt vom Jugendensemble, weiter.
Wie ein beglückendes Zwiegespräch mit Gott erklang der „Kanon in D“. Harmonisch im Zusammenspiel als auch in der Körpersprache dargeboten von Collien Thanner und Alessia Tillner. Nach dem nächsten Orchesterstück gab Ulrike Raff mit „… so gegen 21:30“ von Hanns Dieter Hüsch einen kleinen augenzwinkernden Einblick in Gottes Freizeitgestaltung und seine Liebe zur Musik. Wenn man genau hinhöre, könne man IHN zuweilen Akkordeon spielen hören. Himmlische Töne entlockte anschließend Samuel Kühnel seinem Akkordeon mit „Thema und Variationen über ein Kinderlied“.
Das Jugendensemble unter der Leitung von Christine Fischer-Fahs entführte mit „Rock for Beethoven“ in Klangwelten, welche das emotionale Zentrum im Gehirn, das limbische System, auf berauschende Art und Weise aktivierten. Manuela Mauz führte dies mit einem kurzen Text aus. Musik kann Angst, Stress, Schlaflosigkeit und Schmerzen lindern. Insbesondere Singen überflutet uns mit Glückshormonen.
Und so wurde, begleitet von Michael Nille an der Orgel, gemeinsam gesungen: „Gott gab uns Atem, damit wir leben“. Die Textzeilen „Gott gab uns Ohren, damit wir hören“ sowie „Gott gab uns Hände, damit wir handeln“ waren ein Sinnbild für diesen Abend. Und zudem als Aufforderung für das Zusammenleben in unserer Gemeinde als auch auf dem ganzen Erdball zu verstehen.
Eingerahmt von zwei weiteren Orchesterwerken berührte „From a Distance“ von Bette Middler das spürbar ergriffene Publikum ganz besonders. Die feine, einfühlsame musikalische Interpretation durch Alessia Tillner gewann durch die deutsche Übersetzung, eindringlich gesprochen von Michael Weber, noch einmal an Ausdruck. Es war ein Aufruf zu Liebe, Hoffnung und Frieden.
Pfarrerin Angelika Hofmann unterstrich dies mit einer bewegenden Parabel. Gott kann durch Jede und Jeden von uns sprechen und so Hilfe und Freude schenken. Das abschließende „Hallelujah“ von Leonard Cohen führte bei vielen Anwesenden zum Griff zum Taschentuch.
Wir bedanken uns ganz herzlich für das gute Miteinander zwischen dem AOB und der evangelischen Kirchengemeinde. Das Konzert in und für die Aegidius-Kirche war für alle Beteiligten eine ganz besondere Freude und in der Seele nachhallende Erfahrung.